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Hier findest du alle unsere Ortsgruppen. Schreibe uns einfach eine Mail. Alternativ erreichst du uns über revjugendbund@gmail.com oder auf Instagram / Facebook.

Gerne laden wir dich auch zu einer unserer Veranstaltungen in ganz Deutschland ein. Wir freuen uns auf dich.

VERANSTALTUNGEN

Infostände zum Weltfrauenkampftag:

  • Bielefeld, 29.02.2020
    14 – 17.30 Uhr
    Innenstadt (vor P&C)
  • Bochum, 07.03.2020
    14 – 17.30 Uhr
    Husemannplatz/Kortumstr.
  • Berlin, 07.03.2020
    14 – 17.30 Uhr
    Alexanderplatz (Nähe Weltzeituhr)
  • Mainz, 07.03.2020
    ab 12 Uhr
    Gutenbergplatz

Selbstverständnis

Unsere Ziele – Prinzipien –Grundsätze

Wir leben in einem System der Unterdrückung und Ausbeutung des Menschen durch den Menschen; in einer Welt, wo die Politik als Handlanger von mächtigen Banken und Konzernen uns Demokratie, Gleichheit und Freiheit verspricht, aber die Realität durch Kriege, Wirtschaftskrisen und wachsende soziale Ungleichheit geprägt ist. Wir leben in einer Welt, in der wenige Milliardäre mehr besitzen als die Hälfte der Weltbevölkerung. Auf unserem Planeten haben wir so viele Nahrungsmittel zur Verfügung, dass wir die doppelte Weltbevölkerung ernähren könnten. Dennoch stirbt alle 5 Sekunden ein Kind an Hunger. 

Wir leben in einer Welt, in der der Achtstundenarbeitstag, der vor 100 Jahren erkämpft wurde, heute durch die steigende Ausbeutung angegriffen wird. Trotz des technologischen Fortschrittes, der es uns ermöglichen würde mit wenigen Arbeitsstunden ein menschenwürdiges Leben zu führen, arbeiten sogar viele von uns mehr als 8 Stunden unter Leistungsdruck für einen Billiglohn.  

Wir leben in einer Welt, die zwei Weltkriege mit über 120 Millionen Todesopfern erleben musste. Beide Kriege sind vor allem von deutschem Boden ausgegangen und trotzdem können wir heute beobachten, dass Deutschland als einer der größten Waffenexporteure an zahlreichen Kriegseinsätzen beteiligt ist. Wir leben in einer Welt, in der der Rassismus gefördert wird, obwohl die Menschheit den Terror des Hitlerfaschismus miterlebt hat. Wir leben in einer Welt, in der der Faschismus tagtäglich ernährt wird. 

Unsere Umwelt, die Basis unserer Existenz, wird immer mehr zerstört, wodurch sich der Planet immer mehr zu einem globalen Friedhof verwandelt. Dieser Friedhof trägt den Namen Kapitalismus. Der Revolutionäre Jugendbund ist eine Kampfansage an das menschenverachtende System. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, diese Welt grundlegend zu verändern. Doch nur mit einem starken Bewusstsein, welches uns ermöglicht, die Probleme dieser Welt mit klaren Augen zu sehen, gibt es einen Ausweg aus diesem Elend. 

Von klein auf werden wir beeinflusst von Konkurrenzkampf und Individualismus, was uns zu egoistischem Denken und Handeln treibt. Die kapitalistische Gesellschaft lehrt uns, den Fokus auf uns selbst zu legen, statt auf das Kollektive. Mit Hilfe der Massenmedien werden wir manipuliert; von unserer Wahrnehmung und unserem Denken bis hin zu unseren Gefühlen. Besonders die Jugend wird dabei in eine Perspektivlosigkeit geführt und betäubt sich in ihrer Orientierungslosigkeit mit Rauschmitteln, Konsum oder anderen Dingen, die sie für einen kurzen Moment von der Realität ablenkt. Letztlich lenkt uns die Politik von den wahren Wurzeln aller Probleme ab und führt uns in die Irre. Somit ist unser Alltag geprägt von Illusionen, die diese Scheinwelt aufrechterhalten.

Nichtsdestotrotz wächst überall die Unzufriedenheit und damit die Wut gegen die gesellschaftlichen Bedingungen. Ohne eine Einheit läuft diese Wut ins Leere, bleibt ziellos und führt zu keiner Veränderung. Damit eine Bewegung entstehen kann, ist es notwendig, dass sich die Menschen und vor allem wir Jugendlichen gegen diese menschenverachtende Ordnung organisieren. Es wird Zeit, dieses System zu beenden! Streben wir eine Gesellschaft jenseits des Kapitalismus an, wo nicht der Profit, sondern die menschlichen Bedürfnisse im Vordergrund steht. Vereinen wir uns unter dem Banner der Revolution und kämpfen wir für eine bessere Welt!

ONE SOLUTION – REVOLUTION!

Der Kapitalismus

Der Kapitalismus ist eine Klassengesellschaft, die die Menschen in Ausbeutende und Ausgebeutete unterteilt. Die Ausbeutenden – die Klasse der Kapitalist:innen oder auch Unternehmer:innenklasse genannt – sind im Besitz der Produktionsmittel, plündern die Natur und verfügen über Grund und Boden. Somit befindet sich fast alles Lebensnotwendige dieser Welt in ihrer Gewalt. Die Ausgebeuteten – die Klasse der Arbeiter:innen bzw. Lohnabhängigen – sind aufgrund ihrer ökonomischen Abhängigkeit gezwungen, ihre Arbeitskraft den Kapitalist:innen zu verkaufen, um zu überleben. Während sie durch die Ausbeutung ihrer Arbeit täglich den immensen Reichtum der Kapitalist:innen vermehren, erhalten sie selbst lediglich so viel Lohn, dass sie ihre Arbeitskraft wiederherstellen und bestenfalls einige Bedürfnisse befriedigen können. Dadurch hat die Arbeiter:innenklasse in den letzten 200 Jahren auf der Welt gigantische Reichtümer geschaffen, die sich in den Händen weniger Kapitalist:innen angesammelt haben. Diese Ungerechtigkeit ist jedoch keine Frage der Gutmütigkeit oder des bösen Willens. Aufgrund der Regeln des kapitalistischen Wirtschaftssystems sind die Kapitalist:innen dazu gezwungen, die Menschen auszubeuten, um ihr Kapital anzuhäufen und auf dem Markt konkurrenzfähig zu bleiben. Die Ausbeutung ist folglich ein Naturgesetz in unserer heutigen Gesellschaft. 

Aufgrund ihrer ökonomischen Macht, die vor allem bei den größten Konzernen liegt, sind die Kapitalist:innen auch gleichzeitig die herrschende Macht in der Politik. Die parlamentarische Demokratie, die angeblich die Mitbestimmung des Volkes gewährleisten soll, steht unter der Kontrolle der Banken und Konzerne, die durch Think Tanks, Lobbyismus oder Korruption Einfluss auf die Politik ausüben. Über ihr Medienmonopol beeinflussen sie auch maßgeblich das politische Bewusstsein der Bevölkerung, wodurch stets eine Systempolitik verfolgt wird. Damit Politiker:innen und ihre Parteien sich etablieren können, müssen sie zum Verteidiger der kapitalistischen Interessen werden, die im Gegensatz zu den Interessen und Bedürfnissen der Lohnabhängigen stehen. 

So stehen wir vor einer Klassengesellschaft, deren Ordnung vom Staat und seinen Institutionen mit allen Mitteln verteidigt wird, damit die Herrschaft der Kapitalist:innen ungefährdet bleibt. Zusammen mit der immensen Ungleichheit in der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums ergibt sich damit die Spaltung der Gesellschaft in zwei sich gegenüberstehende Klassen. Dabei tut die Kapitalist:innenklasse alles in ihrer Macht Stehende, um die Arbeiter:innenklasse in ihrem Kampf für ihre Rechte und eine andere Gesellschaft zu unterdrücken. Aus diesem Grund ist zwischen der Kapitalist:innen- und der Arbeiter:innenklasse keine versöhnlerische Politik möglich. Ein Klassenkampf, der konsequent auf die Abschaffung der Klassengegensätze zielt, ist die einzige Alternative für die unterdrückte Arbeiter:innenklasse, um ihre Freiheit zu erlangen. Dieser Klassenkampf muss in einer Revolution münden, die die bestehende Ordnung vollständig umwälzt.

Aufgrund der besonderen strategischen Stellung der Arbeit:innenklasse in der gesellschaftlichen Produktion ist sie die entscheidende Kraft für die Beseitigung aller Probleme, die ein Produkt des kapitalistischen Systems sind. Die Lohnabhängigen als schaffende Kraft in dieser Welt können nämlich gleichzeitig die stoppende Kraft sein, wenn sie die Produktion bzw. die Arbeit lahmlegen und für die zukünftige Gesellschaft in Massen auf die Straßen strömen. Deshalb werden im Revolutionären Jugendbund die Ereignisse aus der Klassenperspektive betrachtet. Der RJ unterstützt den Klassenkampf, solidarisiert sich mit ihm und trägt ihn in die Schulen, Universitäten und auf die Straßen, um die revolutionäre Bewegung zu stärken. 

Imperialismus

Der Imperialismus oder auch der monopolistische Kapitalismus ist das höchste Stadium des kapitalistischen Systems. Im Anfangsstadium des Kapitalismus, der sogenannten freien Konkurrenz, konzentrierten sich das Kapital und die Produktion als Folge von Konkurrenz und Krisen in immer weniger Händen und schufen Monopole, welche sich auf dem Markt gegen die anderen Unternehmen durchsetzen und in der Wirtschaft am besten behaupten konnten. Die Wirtschaft und damit auch die Politik werden dadurch heute von den mächtigsten Konzernen beherrscht. Der Anfang des 20. Jahrhunderts markiert den Beginn des Imperialismus, welcher sich über die ganze Welt verbreitete. Somit leben wir heute in einem imperialistisch-kapitalistischen Weltsystem, das alle Länder dieser Erde in einem einzigen Netz miteinander verbindet.

Der Kapitalismus basiert aufgrund der Konkurrenz zwischen den kapitalistischen Staaten auf einer kontinuierlichen Profitsteigerung. Wenn die eigenen Märkte ausgeschöpft sind, streben die Kapitalist:innen der imperialistischen Staaten danach, Märkte anderer Länder zu erobern, um dort ihr Kapital zu investieren. Meist expandieren sie in wirtschaftlich schwächere Länder, um durch billige Arbeitskräfte ihren Profit zu vervielfachen. Doch auch die Erbeutung von wichtigen natürlichen Ressourcen spielen eine maßgebende Rolle beim Erobern neuer Länder. 

Bei diesem Vorhaben stoßen die Großmächte jedoch auf die Grenzen der Machtgebiete anderer Großmächte und so kommt es zu einem Interessenkonflikt, dessen Höhepunkt ein imperialistischer Krieg ist, welcher ganze Länder in Schutt und Asche legt. Moralische Kriegseinsätze im Namen der „Demokratie“ sind dabei nichts weiter als eine Täuschung, um Kriege zu legitimieren. Im imperialistisch-kapitalistischen System dienen Kriege stets den Interessen der Herrschenden und ihrem Ziel, die Konkurrenz auszuschalten und ihre Hegemonie auf dem Weltmarkt zu behaupten. Als Antiimperialist:innen stellen wir uns daher entschlossen gegen jeden imperialistischen Krieg und entlarven seine Ziele. Im Fokus steht dabei für uns der Hauptfeind im eigenen Land, der deutsche Imperialismus. 

Da wir schließlich den vereinten Kampf der Ausgebeuteten und Unterdrückten aller Länder als Notwendigkeit für die Zerschlagung des imperialistisch-kapitalistischen Weltsystems betrachten, solidarisieren wir uns im Namen des Internationalismus mit den fortschrittlichen Bewegungen weltweit. In diesem Sinne verteidigen wir auch das Selbstbestimmungsrecht aller Völker und unterstützen aktiv jede revolutionäre und antiimperialistische nationale Befreiungsbewegung.

Schulter an Schulter gegen Faschismus!

Kapitalismus und Faschismus werden fälschlicherweise oft als zwei verschiedene, voneinander getrennte Dinge betrachtet. Der Faschismus ist jedoch nichts anderes als Kapitalismus in seiner offensten und aggressivsten Form. Sobald die bürgerliche Demokratie nicht mehr funktioniert und das System das Land mit der bestehenden Herrschaftsform nicht mehr unter Kontrolle halten kann, kommt die faschistische Diktatur als Retter in der Not und Leibwächter des kapitalistischen Systems ins Spiel. Mit einer faschistischen Diktatur soll die kapitalistische Ordnung mit Gewalt vor der revolutionären Bewegung und jeglicher Opposition geschützt werden. In diesem Alarmzustand für den kapitalistischen Staat werden jegliche Angriffe auf die demokratischen Rechte der Bürger gerechtfertigt. 

Gleichzeitig unterstützt der Faschismus die Konzerne durch seine aggressive Kriegspolitik und die enorme Ausbeutung der Bevölkerung, was auch der Grund dafür ist, dass besonders in Krisenzeiten die Konzerne den Aufstieg des Faschismus fördern. Kein Wunder, dass faschistische Bewegungen und Parteien vom Staat nicht aufgehalten werden, denn dem Faschismus kommt die Schlüsselrolle beim Erhalt des Kapitalismus zu.

Die Geschichte hat uns mehrmals gezeigt, dass sich Faschismus auf einen Schlag, z.B. in Form von Putschen durchgesetzt hat, jedoch kann sich der Faschismus auch schleichend entwickeln und langsam in der Bevölkerung Fuß fassen. Er drückt sich nämlich schon im wachsenden Polizeistaat und der steigenden Überwachung aus, welche ein Beweis dafür sind, dass sich der kapitalistische Staat in einer schwierigen Zeit befindet und gesellschaftliche Unruhen vorprogrammiert sind. Genau in dieser Zeit gelangen menschenfeindliche Ideologien verstärkt an die Massen, indem seitens der vom Staat aktiv und passiv unterstützten rechten Organisationen die brennendsten Nöte und Bedürfnisse der Bevölkerung instrumentalisiert werden. Als Adresse der gesellschaftlichen Probleme wird den enttäuschten Massen jedoch nicht das System aufgezeigt, sondern Minderheiten, einzelne Gruppen und vor allem politische Feindbilder. Dabei kann der Faschismus verschiedene Formen annehmen. Er kann sich gegen „Rassen“, aber auch gegen Religionen oder Kulturen richten.

Für uns Revolutionäre heißt das, dass es in unserer Verantwortung liegt, schon heute den antifaschistischen Kampf zu führen, ohne ihn dabei von seiner Wurzel, dem kapitalistischen System zu trennen. Der konsequente Antifaschismus kann für uns nur ein Teil der revolutionären Bewegung sein und muss die Lösung im Sturz des Kapitalismus aufzeigen. 

Frauenkampf heißt Klassenkampf

Die Unterdrückung der Frau begann mit der Entstehung des Privateigentums an den Produktionsmitteln, als die Menschen in Besitzende und Besitzlose aufgeteilt wurden. Privateigentum und Reichtümer konzentrierten sich in den Händen des Mannes und führten so zu seiner überlegenen Stellung in der Gesellschaft. Diese Entwicklung markierte das Ende der klassenlosen Urgesellschaft, in der Frauen und Männer gleichberechtigt gelebt hatten und es noch keine staatlichen Strukturen gegeben hatte. Seitdem es also Klassengesellschaften gibt, wird die Frau unterdrückt. Dieses Problem gehört auch zur Natur des Kapitalismus, denn er profitiert durch die gesellschaftliche Unterdrückung der Frau wirtschaftlich und politisch. 

Frauen sind einer doppelten Ausbeutung ausgesetzt: Sowohl am Arbeitsplatz durch die Lohnarbeit als auch in den eigenen vier Wänden, wo hauptsächlich sie die Reproduktionsarbeit der Familie übernehmen. Das heißt, durch die zusätzliche Arbeit zuhause stellen sie unbezahlt einen großen Teil der Arbeitskraft ihrer Partner wieder her und ermöglichen es so den Kapitalisten, die Löhne – die eigentlich zur Wiederherstellung der gesamten Arbeitskraft dienen – auf ein Minimum zu senken. Die unbezahlte Reproduktionsarbeit (auch Care Arbeit genannt) und damit die doppelte Ausbeutung sind die Kernfunktion der Frau für das kapitalistische System. Daher zählt die Frauenfrage auch zu den Schlüsselfragen der revolutionären Bewegung. Frauen verdienen, wie in allen kapitalistischen Staaten, auch in Deutschland deutlich weniger als Männer und gelten als billigere Arbeitskräfte. Teilzeitarbeit oder Minijobs werden größtenteils von ihnen ausgeführt. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass sie diejenigen sind, die sich um die Erziehung der Kinder kümmern, während der Mann die bessere Steuerklasse zugeteilt bekommt und in Vollzeit arbeitet. Dadurch werden Frauen nicht nur berufstechnisch Wege verbaut, sondern sie leiden auch am meisten unter Altersarmut aufgrund von schlechter Rente. Auf diese Weise steigt die Abhängigkeit vom Mann, wodurch der Kapitalismus weiterhin von der Reproduktionsarbeit der Frau profitieren kann.     

Die unterlegene ökonomische Stellung der Frau wird untermauert mit ihrer unterlegenen sozialen Stellung in der Gesellschaft. Durch vorgegebene Schönheitsideale und der Kommerzialisierung ihrer Bedürfnisse wird die Frau nicht nur zum Warenkonsum gedrängt, sondern sie wird über ihren Körper selbst zur Ware gemacht; ob in Werbungen, Filmen, im gesellschaftlichen Frauenverständnis, in der Pornographie oder in der Prostitution. Physische und psychische Gewalt ihr gegenüber sind das natürliche Ergebnis dieser Umstände, die die Frau zu einem Objekt degradieren. Die ökonomische sowie die soziale Unterdrückung der Frau in der Gesellschaft dienen den Herrschenden somit als ein effektives Spaltungselement der Arbeiter:innenklasse.

Um dieses Patriarchat zu bekämpfen, gilt es vor allem, dessen materielle Grundlage zu beseitigen. Also muss die auf dem Privateigentum basierende Klassengesellschaft, die die Unterdrückung der Frau erst hervorgebracht hat, gänzlich abgeschafft werden. Das darauffolgende System muss die Ausbeutung des Menschen unmöglich machen und die Reproduktionsarbeit zu einer gesellschaftlichen Aufgabe transformieren. Das heißt, Aufgaben wie Erziehung und Hausarbeit müssen in der Gesellschaft kollektiviert werden – z.B. durch Kindergärten, Kinderhorte, öffentliche Kantinen und Wäschereien etc.

Unabhängig vom Geschlecht müssen für alle dieselben Rechte, allen voran das Selbstbestimmungsrecht gelten. Diese befreite Gesellschaft jenseits des Kapitalismus kann nur das Ergebnis einer Revolution sein, doch schon heute ist es notwendig, Teilerfolge auf dem Weg zur Revolution zu erkämpfen, um bessere Bedingungen für den Frauenkampf zu schaffen; dazu zählen unter anderem die Forderung „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ oder der Kampf gegen Gewalt an Frauen und gegen Objektifizierung. 

Der bürgerliche Feminismus jedoch betrachtet die Reformen innerhalb des Kapitalismus nicht als von der Masse zu erkämpfende Teilerfolge auf dem revolutionären Weg, sondern als absolute Ziele, die zur Gleichheit führen. Dabei wird völlig außer Acht gelassen, dass Gleichheitsbekundungen vor dem Gesetz – wie bspw. in Deutschland – keine Bedeutung haben, solange die ökonomischen Strukturen unverändert bleiben. So wird sich hauptsächlich fokussiert auf einzelne Rechte, verwerfliche Begrifflichkeiten, Verhaltensweisen, freizügiges Auftreten, Frauenquoten, mehr Frauen in Führungspositionen und viele andere Dinge, die dem System in keiner Weise gefährlich werden. Im Gegenteil; die Kapitalistenklasse selbst integriert derartige Bewegungen, um sich rein zu waschen und jeglicher Radikalisierung vorzubeugen. 

Der bürgerliche Feminismus propagiert besonders für einen Kampf ohne Männer. Damit reduziert er die Frau auf ihr Geschlecht, unabhängig von ihrer Klassenzugehörigkeit. Dieser bürgerlich feministische Einfluss ragt bis in die radikaleren linken Organisationen hinein und führt zur Spaltung der Arbeiter:innenbewegung, was den Herrschenden in die Hände spielt. Doch es gibt keinen individuellen Ausweg aus dem Kapitalismus und seiner patriarchalen Gesellschaft; sie können nur kollektiv durch die organisierte Arbeiter:innenklasse zerschlagen werden. Daher ist der gemeinsame Kampf von Frauen und Männern eine Voraussetzung für die Revolution. Dies schließt selbständige Frauenorganisationen natürlich nicht aus, da sie in der Organisation von Frauen eine besondere Rolle spielen.

In Anlehnung an die Geschichte der revolutionären Frauenbewegung und in der Tradition von Vorkämpferinnen wie Clara Zetkin, Rosa Luxemburg und Alexandra Kollontai stehen wir somit für einen proletarischen Feminismus ein, der die Frauenfrage als Klassenfrage angeht.  

System change – Not climate change!

In einem System, wo es ausschließlich um Profit geht, ist die Umwelt nur ein zweitrangiges Thema. Ob es nun um die Verschmutzung bzw. Vergiftung von Luft, Boden oder Wasser geht; die Ursachen liegen in der kapitalistischen Produktion, denn in einer Marktwirtschaft können die höchsten Profite nur durch eine billige Produktion gewährleistet werden. Für diese billige Produktion geht die Klasse der Kapitalist:innen wortwörtlich über Leichen und nimmt die Zerstörung unseres Planeten in Kauf. Sie beutet die Natur völlig aus, indem sie ganze Quellen und Ressourcen auslöscht und treibt durch die Verbrennung der Wälder und fossilen Brennstoffe den Klimawandel immer mehr voran. Diese Vorgehensweise stellt für die Kapitalist:innen eine Notwendigkeit dar, denn zu einer umweltfreundlichen Produktion zu wechseln ist für sie gleichbedeutend mit einem Verzicht auf höhere Profite. 

Doch nicht nur der Produktionsprozess, sondern auch die Produkte selbst führen zum Ruin, weil umweltschädliche Materialien genutzt werden, die nicht wiederverwertbar sind. Ganz zu schweigen von Bomben und chemischen Waffen, die in zerstörerischen Kriegen eingesetzt werden und durch ihren Gebrauch massive und irreparable Schäden in der Natur hinterlassen.

In der kapitalistischen Produktion herrscht außerdem eine Zügellosigkeit. In der Marktwirtschaft wird nicht geplant, sodass jeder so viel produzieren kann, wie er will; ganz egal, ob es überhaupt gebraucht wird oder nicht. Daraus resultiert regelmäßig eine weltweite Überproduktion, durch die anschließend massenweise Produkte vernichtet werden müssen. 

Die heutige Klimakrise als Ergebnis der weltweiten kapitalistischen Wirtschaftsweise stellt uns vor die Gefahr einer Klimakatastrophe, die die Erde in Zukunft unbewohnbar machen wird. Doch die Lösung zur Beseitigung der Umweltzerstörung liegt nicht in den Händen einzelner aufgeklärter Menschen, die lediglich ihren Verbrauch umstellen müssen. Solch ein Verständnis von Umweltbewusstsein führt nur zur Integration ins kapitalistische System, was sich durch individualistische Maßnahmen nicht gefährdet sieht. Im Gegenteil: Durch Greenwashing, die Verbreitung eines bürgerlichen Verständnisses bzw. Lebensstils in Sachen Umweltschutz und durch reformistische Organisationen oder Systemparteien, verhindern sie die Radikalisierung der Umweltbewegung und halten sie in den Schranken der kapitalistischen Ordnung.

Erst wenn die gesamte Produktionsweise umgestellt, nach den Bedürfnissen und Notwendigkeiten der Menschen produziert und die kapitalistische Konkurrenz aufgehoben wird, kann die Klimakatastrophe gestoppt werden. Nur so ist für uns ein gesellschaftliches Leben im Einklang mit der Natur möglich. 

Die Zukunft der Erde setzt also das Ende des kapitalistischen Wirtschaftssystems und die Schaffung einer anderen Gesellschaft voraus, in der nicht die Profite bestimmen. Unser Kampf für die Rettung des Planeten ist somit ein weltweiter revolutionärer Kampf gegen die Konzerne und die Klasse der Kapitalist:innen – die Ursache des Klimawandels. In diesem Kampf kommt es vor allem auf die Organisierung der Arbeiter:innen in der Industrie an, da sie durch ihre Rolle in der Produktion die stärkste Waffe in der Hand halten. 

Organisationsstruktur des Revolutionären Jugendbundes

Wir als Revolutionärer Jugendbund (RJ) sind ein Zusammenschluss von Jugendlichen aus ganz Deutschland und verfolgen das Ziel eine Massenorganisation zu werden. Wir wollen einen antikapitalistischen Pol für die Jugend schaffen und sie unter dem Banner der Revolution vereinen. Unsere Organisation ist parteiunabhängig und beschäftigt sich aufgrund ihrer internationalistischen Einstellung neben Deutschland auch mit den Problemen aller anderen Länder. Egal welcher Herkunft oder Religion; der RJ ist offen für alle, die sich mit der Welt und dem bestehenden System kritisch auseinandersetzen und sich für eine bessere Gesellschaft einsetzen wollen.

Ortsgruppen

Der RJ ist deutschlandweit in Ortsgruppen (OG’s) unterteilt. In jeder Stadt oder Region, in der er aktiv ist, finden regelmäßig zu individuell bestimmten Zeiten Treffen in der jeweiligen Ortsgruppe statt. Die konkreten Aktivitäten werden in jeder Ortsgruppe selbstständig bestimmt. Dabei verfolgen alle einheitlich die politische Linie des Revolutionären Jugendbundes, welche zentral in den Vollversammlungen und Vernetzungstreffen entschieden wird. Die Praxis reicht von theoretischer/ideologischer Arbeit bis zu verschiedensten Aktionen wie Demonstrationen, Kundgebungen, Veranstaltungen, kulturellen Projekten oder Jugendcamps. Der Aktivismus dient dabei vor allem dazu, revolutionäre Inhalte in die Masse zu tragen, die OG’s zu stärken und die einzelnen Genoss:innen in Theorie und Praxis weiterzuentwickeln. 

Die Entscheidungen in den Gruppen werden von allen Genoss:innen demokratisch nach dem Mehrheitsprinzip getroffen und schließlich kollektiv umgesetzt. So wählt auch jede OG eine Person als Vertretung, die die Informationen und Wünsche der Gruppe an die Vertretungen der anderen Gruppen weitertragen kann. Die OG-Vertretungen haben die Funktion, die Gruppen bei Bedarf auch zwischen den OG-übergreifenden Treffen zu vernetzen, um beispielsweise akute Anlässe zu thematisieren bzw. Pläne zu koordinieren. Im Allgemeinen gilt jedoch für alle Genoss:innen, dass der Fokus auf der eigenen OG liegt und keine gruppenübergreifenden Parallelstrukturen geschaffen werden. Neue Aktivist:innen werden, wenn möglich, in die örtlich nächste bestehende OG eingegliedert. Der Aufbau weiterer Ortsgruppen in neuen Städten oder Regionen setzt die Zustimmung der interessierten Aktivist:innen zu den Grundsätzen des RJ voraus. Bei Interesse einer Ortsgruppengründung muss Kontakt mit der Organisation aufgenommen werden.

Vollversammlung

Einmal im Jahr wird von den OG-Vertretungen eine Vollversammlung (VV) organisiert, in der Genoss:innen aller OG‘s zusammenkommen, um das vergangene Jahr insgesamt auszuwerten, das neue Jahr zu planen, zentrale Fragen aufzuwerfen und eine Diskussionsplattform zu schaffen. Die VV ist das höchste Gremium der Organisation und bietet die Möglichkeit, grundsätzliche Angelegenheiten zu thematisieren. Jede Ortsgruppe zählt dabei als eine Stimme und die getroffenen Entscheidungen sind für alle Gruppen bindend. 

Vernetzungstreffen

Beim Vernetzungstreffen (VT), was in der Regel zwei- bis dreimal im Jahr von den OG-Vertretungen organisiert wird, besprechen Genoss:innen aller OG’s gemeinsam die allgemeinen Pläne für die nächsten drei Monate. Hierbei werden unter anderem vergangene und aktuelle Erfahrungen ausgewertet. Während bei der Vollversammlung eher die Gesamtentwicklung der Organisation oder Strategie und Taktik thematisiert werden, stehen beim Vernetzungstreffen hauptsächlich aktuelle Angelegenheiten, Entwicklungen und konkrete Ereignisse auf der Tagesordnung.