Am vergangenen Montagabend, den 13.12.2021, zogen etwas weniger als 100 sich als Linke und Antifaschist:innen bezeichnende Personen durch den Leipziger Stadtteil Volkmarsdorf. Als Ziel gaben sie zwar den Protest gegen die Polizei an, doch das Ergebnis war etwas völlig anderes. Sie beschädigten nicht nur Autos von normalen Bürger:innen, sondern griffen eine türkische Moschee an, indem sie unter anderem die Scheiben mit Steinen einschmissen. Wir verurteilen diesen rassistischen Angriff aufs Schärfste!
Bei den Tätern handelt es sich um keine Linken, sondern um sogenannte „Antideutsche“, die die autonome Szene Leipzigs prägen. Diese proisraelischen Kräfte, die man auch als trojanische Pferde bezeichnen kann, agieren unter dem Banner des Antifaschismus als Handlanger des Zionismus und von imperialistischen Interessen. Sie sind kein Teil der linken Bewegung, im Gegenteil – sie dienen zu ihrer Spaltung!
Tatsächlich war in den letzten Tagen in den sozialen Medien selbst bei manchen sich als links verstehenden Menschen eine starke Relativierung oder sogar eine Gutheißung des rassistischen Angriffs zu beobachten. Der Grund dafür ist, dass es sich bei der Leitung der Moschee um die Organisation DITIB handelt, welche als Werkzeug des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan in Deutschland dient. Auch diese Argumentation verdient eine scharfe Kritik! Die DITIB als Propagandaorgan von Erdoğans nationalistischer und reaktionärer Politik in der Türkei ist keinesfalls zu verteidigen und muss selbstverständlich stets als das enttarnt werden, was sie ist. Doch die Rechenschaft von faschistischer türkischer Politik gewaltsam von einem Gebetshaus zu fordern, ist illegitim und ein Angriff auf viele religiöse Menschen und Unbeteiligte.
Bezeichnenderweise werden solche Tatsachen von den faktisch rechten Antideutschen genau dann nicht ignoriert, sobald es um Angriffe auf deutsche Synagogen geht, die von rückschrittlichen Kräften für die israelische Politik verantwortlich gemacht werden. Hier zeigt sich deutlich, dass die Pro-Erdoğan-Haltung der DITIB eigentlich nichts weiter als ein Vorwand für die Islamophobie der Antideutschen ist, die am 13. Dezember wieder klar hervorgetreten ist. Damit begehen die zionistischen Handlanger erneut einen Schulterschluss mit rechten Organisationen wie der AfD und Pegida.
Wir werden es nicht zulassen, dass die Gesellschaft weiter gespalten und betroffene Migrant:innen noch mehr in die Arme von nationalistischen und reaktionären Kräften getrieben werden. Wir stellen uns hiermit entschlossen gegen den Rassismus und die reaktionäre Politik der Antideutschen und laden alle linken Kräfte dazu ein, Stellung gegen diese trojanischen Pferde im antifaschistischen Gewand zu beziehen.
Revolutionärer Jugendbund